Ein Thema, ein Buch, ein Film und ein Rätsel

„Wenn ich an die Gespräche in meiner philosophischen Praxis denke, oder in die Gesellschaft unserer Zeit blicke, dann sehe ich immer mehr Menschen, die unter einer gnadenlosen Vorstellung eines Ichs, das sie glauben sein zu sollen, leiden, oder sich einem unbarmherzigen Perfektionsdruck aussetzen, was im Prinzip auf dasselbe hinausläuft. Ein Phänomen, nur aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen.“ Markus Amann

„Nicht nur die Arbeitswelt ist voll von aufgeladenen Versprechen, hohen Erwartungen und damit einhergehenden Enttäuschungen. Die erzeugte Individualisierung – die ungeteilt menschlichen Einzelnen – und die damit verbundene Entkoppelung vom Weltbezug führen in das Bemühen, einem Ideal zu entsprechen, mit der Gefahr, dass dieses Ich sich selbst auflöst. Der Preis der eingehängten, viralen Idee „Besser, mehr, schneller, schöner, erfolgreicher, glücklicher …“ zeigt sich nicht nur im Scheitern dieser. Elisabeth Sechser

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Wir laden ein. Wie es zu diesem bereit- und freiwillig selbst auferlegten Druck zur Selbstoptimierung kommen konnte, wollen wir bei diesem Treffen zu entschlüsseln versuchen. Demgegenüber erlauben wir uns aber auch die Frage, was der Unterschied gegenwärtiger Selbstoptimierungspraktiken zur alten philosophischen Idee ausmacht, dass eine Vollendung im Sinne eines, ethisch gesprochen, geglückten und gelungenen Lebens, möglich ist.

Programmgestaltung von Markus Amann: Um uns diesem Thema anzunähern, werden wir uns mit einem geistreichen Text der österreichischen Philosophin, sowie Falter- und taz-Kolumnistin Isolde Charim auseinandersetzen. Um noch mehr Perspektiven auf die Frage zu eröffnen, schlage ich weiters einen Film vor, mit einer angehängten eine Rätsel-Aufgabe.

• Der Text: Isolde Charim: Die Qualen des Narzissmus, Paul Zsolnay Verlag, Wien 2022.
• Der Film: Terrence Malik, Ein verborgenes Leben (A Hidden Life), Deutschland/USA 2019.
• Die Rätsel-Aufgabe: In welchem Verhältnis steht der Inhalt des Films Ein verborgenes Leben zum Thema “Selbstoptimierung oder Vollendung”?

Es ist auch möglich an diesem Abend teilzunehmen, ohne das Buch gelesen und den Film gesehen zu haben. Mehr davon haben natürlich all jene, die sich Buch und Film zu Gemüte führen. Zum Buch findet man auch Interviews im Netz wie zBps.: Sternstunde Philosophie: Isolde Charim – Wie narzisstisch ist unsere Gesellschaft?

 

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Zeit: Mittwoch, 20. November 17 – 20 Uhr

Ort: Sichtart, Mariahilfer Straße 112 / 1 / 9

Kostenbeitrag: 90.- inkl. MwSt. (Teilnahmebestätigung als Fortbildung auf Anfrage möglich.)

Anmeldung: info@sichtart.at

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Markus Amann, Philosoph, philosophischen Praktiker, Supervisor, Coach

Elisabeth Sechser, Organisationsentwicklerin, Publizistin, Expertin für New Work und Caring Economy