Eine Veranstaltung von Care-Initiativen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum internationalen Care Day

Am 29. Oktober 2023 wird erstmals der von der UNO ausgerufene „International Day of Care and Support“ begangen. Aus diesem Anlass regen wir wieder zum Nachdenken über die dringend nötige Transformation des Wirtschaftens an. Care-Initiativen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz läuten gemeinsam mit dieser Online-Lesung eine Woche des Fokus auf eine Care-zentrierte Weltwirtschaft ein. 

D-A-CH Online-Lesung „Um-Care. Wie Sorgearbeit die Wirtschaft revolutioniert“

Montag, 23. Oktober 2023, 17:00 bis 18:30 Uhr 

fair sorgen!, Wirtschaft ist Care und Sichtart laden zu dieser Online-Lesung ein. Drei profilierte Personen aus den drei Ländern werden jeweils ihren Lieblingstext aus dem Buch vorlesen und zum Inhalt Stellung nehmen:

  • DE, Barbara Vorsamer, Journalistin, Süddeutsche Zeitung >>
  • AT, Elisabeth Klatzer, Politische Ökonomin >>
  • CH, Gabriela Allemann, Präsidentin EFS >>

Die beiden Autorinnen Ina Praetorius und Uta Meier-Gräwe sind selbst anwesend. Im Anschluss an die Lesung findet ein Austausch zu den ausgewählten Textstellen und aktuell brennenden Fragen statt. 

Durch die Veranstaltung führt Elisabeth Sechser, Initiatorin von CaringEconomy.Jetzt.

Mit Anmeldung an info@sichtart.at senden wir den Zoomlink zu.


Ina Praetorius und Uta Meier-Gräwe benennen in ihrem Buch viele einzelne Schritte, die wir klug zu einer weltweiten Care-Bewegung verknüpfen. In 61 kurzen Texten – die meisten davon ursprünglich Kolumnen aus der deutschen Tageszeitung „Handelsblatt“ – regen sie an, was einzelne, was Gruppen, was Parteien, Verbände tun können, damit Um-Care gelingt. Und sie liefern in leicht lesbarer Form Daten, Fakten und Geschichten, die die Care-Bewegungen motivieren können.

„Der entfesselte Turbo-Kapitalismus agiert als Trittbrettfahrer, indem auf die Care-Arbeit genauso maßlos zugegriffen wird wie auf Naturressourcen, ohne ihren eigentlichen Wert zu honorieren. Stattdessen brauchen wir ein zukunftsfähiges Ökonomiemodell, das die grundlegenden Care-Bedürfnisse aller Menschen ins Zentrum rückt und zugleich planetare Grenzen respektiert. Bis auf den heutigen Tag wird vorsätzlich verschwiegen, dass die unbezahlte und unterbezahlte Sorgearbeit den größten Wirtschaftssektor unserer Volkswirtschaften ausmacht: diese ‚weibliche Unterwasserökonomie‘, die derzeit wie ein Eisberg unter der Wasseroberfläche liegt, und auf dem alle marktwirtschaftlichen Prozesse erst aufbauen, muss als Fundamentalökonomie der Sorge endlich sichtbar gemacht und anerkannt werden.“  Uta Meier-Gräwe

Die beiden Autorinnen

Ina Praetorius, Dr. theol., *1956 in Karlsruhe/D, Studium der Germanistik und evangelischen Theologie in Tübingen, Zürich und Heidelberg, Promotion im Fach Sozialethik zum Menschen- und Frauenbild in der Ethik. Lehraufträge an verschiedenen Universitäten, zahlreiche Buchpublikationen, tätig als freie Autorin und Referentin, seit 1987 wohnhaft in der Ostschweiz, verheiratet, Mutter einer Tochter, Grossmutter. 2015 Gründung des Think Tank „Wirtschaft ist Care“ in St. Gallen.

Dr. Uta Meier-Gräwe Haushaltswissenschaftlerin und Soziologin, ist Professorin em. für Wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familienforschung an der Universität Gießen, Sachverständige für den Siebten Familienbericht sowie Ersten und Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Sie berät zudem die Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin und leitete das Kompetenzzentrum Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen. Sie ist Mitautorin des »Equal Care Manifests 2020« und hat 2022 WiC e.V. Deutschland mitgegründet. Sie lebt seit 2015 in Freiburg. www.wirtschaft-ist-care.org 

„Es gilt, endlich anzuerkennen dass Care-Arbeit das Herzstück allen Wirtschaftens ist. Wir werden die immer tieferen Krisen und Spaltungen nur überwinden, wenn wir den Übergang zu Wirtschaften fürs Leben und Fairsorgen schaffen. Gemeinsam können wir eine am Menschen und an den natürlichen Kreisläufen orientierte solidarische Wirtschaft und Gesellschaft als Weg in die Zukunft aufbauen. Es hat höchste Dringlichkeit. Fangen wir jetzt an!“ Elisabeth Klatzer, Wirtschafts- und Sozialwissenschafterin, fair sorgen!