Gibt es in eurer Organisation Regeln, Pläne, Hierarchieebenen, Ziele, Checklisten, Entscheidungsprämissen, Berichte, Vorgaben, Vorgehensweisen, Anweisungen, Regelungen, Strukturen, Meetings, Wege, … die zu sehr beschäftigen, jedoch der eigentlichen Arbeit nicht dienen oder dieser sogar im Wege stehen? Dann sind das möglicherweise Verschlimmbesserungen. Dann findet eine Überregulierung oder Übersteuerung statt.
Wozu Organisationshygiene? Um lebendiges Arbeiten und Zusammenarbeiten zu ermögliche. So, dass Menschen in Organisationen Miteinander-füreinander-leisten können. Die Unterscheidung zwischen “arbeiten” und “beschäftigt sein” ist hier wichtig.
Organisationshygiene bedeutet, sich in „therapeutischer“ Zurückhaltung bei der Ausgestaltung der Organisation zu üben. Organisationshygiene bedeutet, Organisationen aufzuräumen, sauber zu halten, von unwirksamen Methoden, Regeln, Instrumenten, Ritualen zu entrümpeln, zu putzen, von Ablagerungen aufspüren. Organisationshygiene gelingt nur durch aufmerksames und kollektives Hinschauen, welches Vorgehen Arbeit und Zusammenarbeit stört, wo Bürokratie mit Normalität verwechselt wird, wo es (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit) anders besser ginge:
- Was sind erfolglose (missglückte) Vorgehen, die wir nach wie vor machen?
- Was sind Vorgehen, die uns nichts bringen, aber auch nicht schaden?
- Was hätten wir schon vor langer Zeit einstellen sollen?
- Welche Vorgehen kommen uns verdächtig vor?
Organisationshygiene kann man lernen, kann man immer wieder gemeinsam machen, kann man auch präventiv einsetzen. Es ist ein gemeinsames “auf das System schauen”, so dass Arbeit gut und gerne machbar ist und sich nichts einschleicht, was mühsam wird, unpassend ist und der eigentlichen Arbeit im Weg steht.
Textquelle und Bild: Komplexithoden Clevere Wege zur (Wieder)Belebung von Unternehmen und Arbeit in Komplexität, von Silke Hermann und Niels Pfläging#
Wer Organisationshygiene lernen möchte, kann mich gerne kontaktieren.